Management SummaryStern Stewart Research // Volume 51
Auf der Suche nach den versteckten Hebeln der Profitabilität drängt sich ein Thema in den Vordergrund, das noch immer die Ertragssituation vieler Unternehmen belastet: die produkt- und variantengetriebene Komplexität. Und das auch nach vielen Programmen zur Performancesteigerung.
Gängige Ansätze – wie das Abspecken von Produkteigenschaften (Decontenting), Entfeinerung oder als Design-to-Cost bezeichnete Ansätze zum Entwerfen und Konstruieren von Produkten nach Kostengesichtspunkten – nähern sich diesem Problem von der produktions- und entwicklungstechnischen Seite. Sie versuchen, Varianten zu reduzieren, günstiger zu fertigen oder die vermeintlichen Verlustbringer gleich ganz zu eliminieren. Da die Kosten der Komplexität aber nicht direkt aus der G&V ablesbar sind, werden indirekte Kosten aufgeschlüsselt, um Klarheit über die Profitabilität zu erlangen. Aus dieser Aufschlüsselung resultierende Unschärfen werden jedoch auf der Marktseite dadurch verstärkt, dass das Ausweichverhalten der Kunden meist nur statisch erfasst wird. Nur unter Betrachtung aber des gesamten Produkt-Mix und bei Berücksichtigung des Kundenausweichverhaltens ist eine Reduktion der produkt- und variantengetriebenen Komplexität möglich. Drei Schritte sind erforderlich:
1. Identifikation der Komplexitätstreiber und Bewertung der Variantenbreite in allen Produktkategorien mit direkten und Komplexitätskosten
2. Simulation des Kundenverhaltens nach einer geplanten Veränderung der Variantenvielfalt
3. Modellierung optimaler Produktportfolios auf Basis des Kundenmigrationsverhaltens
Unternehmen aus dem Investitionsgüterbereich konnten durch konsequente Umsetzung der dargestellten Schritte Steigerung der EBIT-Marge im oberen einstelligen Prozentbereich erzielen.